09.-19.10.2025

Französische Woche Heidelberg

Articles tagged with: Literatur

Montag, 14. Oktober 2024
20:00 Uhr

Feministinnen, Räuber und sterbende Sprachen

Feministinnen, Räuber und sterbende Sprachen

Der Heidelberger Flur Verlag hat einen französischen Schwerpunkt und veröffentlicht vergessene Klassiker, phantastische Literatur und Essay. Wir stellen unsere drei 2024 erscheinenden französischen Titel vor: 1. Die deutsche Erstübersetzung des Essays Nein, ich bin keine Feministin (1928) der "Skandalautorin" Rachilde. Voller Selbstironie amüsiert sich die Schriftstellerin darin über ihre Zeitgenossinnen und vor allem über die damaligen „femmes de lettres“. 2. Der Räuberroman Jean Sbogar (1819) von Charles Nodier spielt rund um Triest sowie in Venedig und verarbeitet Elemente der Schauerromantik. 3. Das Porträt (2009) ist ein zeitgenössischer phantastischer Roman von Jean de Palacio zum Thema aussterbende Sprachen - eine Reflexion über das sprachliche Erbe der Welt und selbst ein Sprachkunstwerk.

Dienstag, 15. Oktober 2024
18:00 Uhr

Ralph Dutli: Vom Mundvorrat der Weltpoesie

Ralph Dutli: Vom Mundvorrat der Weltpoesie

Ralph Dutli liest aus seinem neuen Gedichtband „Alba“ (Wallstein Verlag 2024) und stellt seine Lieblingsgedichte aus der französischen und okzitanischen Dichtung – vom 12. bis zum 20. Jahrhundert – als „Mundvorrat der Weltpoesie“ in eigenen Übertragungen vor: das „Rätsellied“ des Troubadours Raimbaut de Vaqueiras („Die Schwachen werden die Starken besiegen“), die absurden mittelalterlichen „Fatrasien“ aus Nordfrankreich, Eustache Deschamps‘ irrwitzigen Katalog der Altersbeschwerden, Christine de Pizans mutig-beherzte Balladen, Joachim Du Bellays berühmtes „Glücklich wer wie Odysseus“ (das schönste Heimwehgedicht der Weltpoesie), Paul Verlaines „Beams“ über eine auf dem Wasser gehende rätselhafte Frauenfigur, Arthur Rimbauds freiheitssüchtige „Maibanner“, Guillaume Apollinaires „Mondlicht“, in dem der Dichter mit gierigen Lippen den Honig der Weltpoesie schlürft. Ein persönliches „Best of“ der französischen Poesie in Ralph Dutlis Lyrikübertragungen, für die er den Ginkgo-Biloba-Preis 2023 bekam.

Mittwoch, 16. Oktober 2024
19:30 Uhr

Isabelle Autissier: Acqua Alta

Isabelle Autissier: Acqua Alta

In ihren Romanen zeigt sich Isabelle Autissier (*1956) als scharfsinnige und feinfühlige Beobachterin ihrer Umwelt. Die Romane der Meereswissenschaftlerin preisen die Schönheit der Natur und machen zugleich deutlich, dass diese im Begriff ist zu vergehen.

Auch am Schicksal Venedigs lässt Autissier keinen Zweifel, wenn sie ihren Protagonisten gleich zu Beginn des Romans durch schlammbedecktes Geröll waten und seinen Blick über Ruinen schweifen lässt. Venedig wurde von einer verheerenden Flutwelle erfasst, zurück bleiben nur noch Fragmente, die einstige Pracht ist vergangen. In Rückblenden entspinnt sich die Vorgeschichte der Katastrophe, in deren Zentrum Léa und Guido Malegatti stehen. Vater und Tochter aus der venezianischen Oberschicht, deren Ansichten nicht konträrer sein könnten. Immer wieder umkreist Autissier die Frage: Hätte sich die Katastrophe verhindern lassen können?

Lesung und Gespräch in deutscher und französischer Sprache

Moderation und Übersetzung: Kirsten Gleinig

Lesung der deutschen Passagen: Pia Keßler

Donnerstag, 17. Oktober 2024
18:00 Uhr

Jo Witek: Les Olympes - Lesung

Jo Witek: Les Olympes - Lesung

Pour cette année des jeux Olympiques en France, les éditions Albin Michel sont parties à la recherche de biographie de sportives hors du commun, d’Olympes, et ont demandé à plusieurs écrivain(e)s d’en choisir une et de raconter son histoire. Jo Witek a choisi pour cette œuvre collective l’Américaine Gertrude Ederle d’origine allemande, qui en 1926, est la première femme à traverser la Manche à la nage. Elle présentera le livre et expliquera après la lecture de son texte pourquoi elle a choisi cette héroïne. Jo Witek, avant d’écrire, était scénariste, rédactrice et comédienne. Depuis 2009 elle a publié une cinquantaine d’ouvrages pour la jeunesse: des romans noirs aux romans féministes, elle défend une littérature qui invite les jeunes à se questionner. Depuis quelques années, elle rassemble avec une photographe des interviews d’adolescents dans leur chambre: www.chambresadolescentes.fr – et aura fait l’après-midi du jeudi 17 oct. un atelier d’écriture sur ce thème au Bunsengymnasium.

Freitag, 18. Oktober 2024
18:00 Uhr

Gisèle Sapiro: Rechtsextreme Intellektuelle in Frankreich

Gisèle Sapiro: Rechtsextreme Intellektuelle in Frankreich

Vortrag in französischer Sprache mit Übersetzungshilfe

Gisèle Sapiro, Kultursoziologin an der EHESS und Mitarbeiterin von Pierre Bourdieu, ist berühmt für ihre Studien zur sozialen Rolle der Intellektuellen in Frankreich und der westlichen Welt. In Deutschland war sie unter anderem am Wissenschaftskolleg in Berlin zu Gast. Unlängst hat sie den Humboldt-Forschungspreis erhalten und forscht in Deutschland über "The Making of World Authorship". Vor diesem Hintergrund stellt sie die Frage nach der Verantwortung des Schriftstellers im öffentlichen Raum und richtet den Blick dabei auf prominente rechtsextreme Autoren.

Freitag, 18. Oktober 2024
20:00 Uhr

Barbara und der alte Meister

Barbara und der alte Meister

Barbara fasziniert aufgrund der literarischen Qualität ihrer Texte, der präzisen Rhetorik und Stimmtechnik, den klugen Arrangements sowie ihrer eleganten Agogik. Um sie aus der Perspektive der alten Meister zu würdigen, geht das KlangForum Heidelberg weit in die Vergangenheit zurück, zu dem Songwriter Guillaume de Machaut (ca.1300–1377). Denn in Barbaras charismatischer Stimme verschmelzen Wort, Rhetorik und Musik zu einer gemeinsamen Sinnebene – ähnlich wie in den Liedern des alten Meisters, des Dichters und Komponisten Machaut. Die Einheit von Klang und Wort endet Jahrhunderte nach Machaut und manifestiert sich etwa im Gegensatz von französischem Chanson und romantischem Kunstlied. Genau hier kommt die Uraufführung von Philipp Maintz ins Spiel. Die von ihm vertonten Texte halten dem Publikum den Zerrspiegel vor und führen damit die Tradition des scharfzüngigen Kunstliedzyklus‘ fort.

Das Projekt wird gefördert durch Impuls Neue Musik sowie durch den KulturLab HD.

Die Auftragskomposition wird gefördert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung und die Landgraf-Moritz-Stiftung.

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