Isabelle Autissier: Acqua Alta
In ihren Romanen zeigt sich Isabelle Autissier (*1956) als scharfsinnige und feinfühlige Beobachterin ihrer Umwelt. Die Romane der Meereswissenschaftlerin preisen die Schönheit der Natur und machen zugleich deutlich, dass diese im Begriff ist zu vergehen.
Auch am Schicksal Venedigs lässt Autissier keinen Zweifel, wenn sie ihren Protagonisten gleich zu Beginn des Romans durch schlammbedecktes Geröll waten und seinen Blick über Ruinen schweifen lässt. Venedig wurde von einer verheerenden Flutwelle erfasst, zurück bleiben nur noch Fragmente, die einstige Pracht ist vergangen. In Rückblenden entspinnt sich die Vorgeschichte der Katastrophe, in deren Zentrum Léa und Guido Malegatti stehen. Vater und Tochter aus der venezianischen Oberschicht, deren Ansichten nicht konträrer sein könnten. Immer wieder umkreist Autissier die Frage: Hätte sich die Katastrophe verhindern lassen können?
Lesung und Gespräch in deutscher und französischer Sprache
Moderation und Übersetzung: Kirsten Gleinig
Lesung der deutschen Passagen: Pia Keßler