Jean-Luc Lagarce: Carthage, encore
Jean-Luc Lagarce ist einer der meistgespielten Theaterautoren in Frankreich. Sein 1979 erschienenes Stück Cartage, encore spielt im sagenhaften Karthago. Es steht in der Tradition des absurden Theaters der fünfziger Jahre in Frankreich. In Cartage, encore sind drei namenlose Personen eingeschlossen in einer alten Kathedrale. Das Drama erzählt ihren Kampf um die Freiheit. Die einzig verbliebene Verbindung nach draußen ist eine Öffnung hoch oben im Kirchturm und ein Radio. Lagarce entwirft ein makabres Endzeitszenario mit verseuchtem Meer, künstlichen Blumen und Plastikvögeln. Die Menschen versuchen dem zu entrinnen, während die Stimme aus dem Radio kommendes Glück und ewigen Sonnenschein verspricht. Wir schauen gebannt den Protagonisten zu, wie sie in glückliche Erinnerungen und rosige Zukunftsvisionen flüchten und das Misstrauen gegeneinander jeden ernsthaften Rettungsversuch vereitelt. Dabei wissen wir, sie müssen es schaffen: Die Welt steht auf dem Spiel. Das théâtre de la petite boîte wurde 2008 von Werner Jauch und Pia Keßler gegründet und ist ein deutsch-französisches Projekt. Alle Stücke werden im französischen Original gespielt. Carthage, encore ist die fünfte Produktion nach Petits crimes conjugaux von E.E. Schmitt, Huis clos von J.-P. Sartre, Le dieu du carnage von Y. Réza und La cantatrice chauve von E. Ionesco.
Besetzung: David Biere; Arnaud Geiger; Nawel Herbrechter, Pia Keßler
Inszenierung: Antje Reinhard
Die Veranstaltung findet am 21.10. um 20 Uhr nochmals statt.