Louis Malle: Au revoir, les enfants
1987, 105 Min. mit Gaspard Manesse, Raphaël Fejtö, Francine Racette, Philippe Morier-Genoud
Dieser Film, der auf einem Kindheitserlebnis von Louis Malle beruht, ist der persönlichste und berührendste, den er gedreht hat. Nachdem er sich schon 1972 in Lacombe Lucien intensiv mit dem Thema Okkupation und Kollaboration beschäftigt hatte, findet er nun nach seiner Amerikazeit die Kraft, sich mit dem bedeutsamsten Ereignis seiner Kindheit, vielleicht sogar seines ganzen Lebens auseinanderzusetzen, wie er selbst sagt. Seine Erinnerungs- und Trauerarbeit gilt seiner Freundschaft mit einem jüdischen Mitschüler, den die Patres des Karmeliterordens versteckt hielten. Außenseiter beide und einsam, finden sie sich über ihre Liebe zu Literatur und Musik, bis die Gestapo in ihre Welt einbricht... Ein Drama um Rache, Verrat und Schuld ganz im Graublau der düster-absurden Erwachsenenwelt der „années noires“ mit überragenden Kinderdarstellern. Malles Schlusskommentar aus dem Off erschüttert immer noch.
Einführung: Barbara von Machui