Louis Malle: Zazie dans le métro
Frankreich, Italien 1960, R: Louis Malle, 89 Minuten, D: Catherine Demongeot, Philippe Noiret, Carla Marlier u.a.
Zazie dans le Métro ist sicherlich Louis Malles chaotischster, witzigster, turbulentester Film: Weil ihre Mutter mit ihrem Liebhaber ungestört sein möchte, soll die 10-jährige Zazie das Wochenende bei ihrem Onkel in Paris verbringen. Zazies größter Wunsch ist es, mit der Metro zu fahren, doch die wird bestreikt. Und Onkel Gabriel muss feststellen, dass es leichter ist, einen Sack Flöhe zu hüten, als auf die freche Zazie aufzupassen. So begleiten wir die beiden und viele andere skurrile und schillernde Gestalten bei ihrer turbulenten Odyssee durch das vom Streik gelähmte Paris. Die schräge, teils surreale Groteske über die Absurditäten der Welt der Erwachsenen, gesehen mit den Augen eines frühreifen Kindes, ist eine furiose filmische Achterbahnfahrt durch den gleichnamigen Roman von Raymond Queneau, eine brillante Tour de Force voller Sprachwitz und anarchistischer Lust am Chaos und gleichzeitig ein amüsanter Streifzug durch die Tricks und Stilmittel der Filmgeschichte.
Einführung: Dr. Jürgen John