Tandem. Deutsch-französisches Theaterstück
Als der Vater stirbt, kommen zwei Söhne, um ihr Erbe zu regeln und beanspruchen das väterliche Haus. Bis dahin hatte der eine vom anderen Bruder nichts gewusst. Sebastian, der Adoptivsohn serbischer Herkunft, glaubt, das einzige Kind zu sein: Immer schon hat er in dem kleinen Dorf Schwieck in Bayern gelebt, zusammen mit dem Mann, der ihn adoptiert hatte. Er hat die Kultur angenommen, kennt die Geschichte der Gegend, die vom Vater zum Sohn weitergegeben wird, und spricht deutsch. Cédric hingegen hat immer in Frankreich gelebt und wusste bis zu dessen Tod nichts von seinem biologischen Vater. Erst jetzt lernt er Schwieck kennen, er teilt weder die Sprache noch die Traditionen mit den Dorfbewohner*innen. Wie soll er sich verständigen?
Zwei Welten treffen aufeinander, zwei Männer, die nicht dieselbe Sprache sprechen und nicht einmal gemeinsame Erinnerungen haben. Wird der Sohn aus dem Dorf dem verheimlichten Sohn sein Erbe überlassen, der unbekannt und verloren in dieser ihm so fremden Welt ist?
Die deutsch-französische Compagnie TGNM, gegründet von Thomas Gourdy und Nicolas Marchand, hat ein Stück geschaffen, das deutsche, französische und englische Sprache mischt. Sie sind überzeugt, dass ihr Projekt für jede*n zugänglich und verständlich ist, egal, welche Muttersprache gesprochen wird. Die beiden Schauspieler, die gleichzeitig Regisseure sind, bringen mit dieser verwickelten Familiengeschichte ein packendes Theaterstück über Verwurzelung, Heimatgefühl, Zugehörigkeit und Identität auf die Bühne!