Fatima Daas: La petite dernière / Die jüngste Tochter ENTFÄLLT LEIDER!
Lesung und Gespräch mit der Autorin in deutscher und französischer Sprache.
Moderation: Sina de Malafosse, Übersetzung des Gesprächs: Pia Kessler
Ullstein/Claasen Verlag, 2021
In Frankreich wurde der 2020 erschienene Debütroman La petite dernière als sprachgewaltige Geschichte weiblicher Selbstermächtigung gefeiert, in Deutschland wurden die Autorin und ihre Übersetzerin Sina de Malafosse mit dem Internationalen Literaturpreis 2021 ausgezeichnet.
Jedes einzelne Kapitel des Romans beginnt mit den Worten „Ich heiße Fatima“, was dem Roman einen besonderen Rhythmus verleiht und an ein Gebet erinnert. Fatima trägt den Namen der jüngsten Tochter des Propheten Mohammed. „Einen Namen, den man ehren muss. Einen Namen, den man nicht ‚beschmutzen‘ darf.“ Sie ist gläubige und praktizierende Muslimin, sie liebt ihren Gott und Frauen. Fatima ist lesbisch. Sie ist die Nachzüglerin und die Einzige, die nicht in Algerien, sondern in Frankreich geboren wurde. Fatima ist Französin. Sie lebt mit ihrer Familie in der Pariser Vorstadt Clichy-sous-Bois und studiert an der Universität in Paris. Fatima verbringt täglich drei Stunden in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Kurz: sie befindet sich in jeglicher Hinsicht immer dazwischen. Sie gehört nirgendwo ganz dazu und weigert sich, sich von irgendeiner dieser Identitäten zu entfernen. Wie also mit dieser Zerrissenheit leben?
Diese Lesung ist Teil des Programms „Übersetzen. Im Herzen der Gewalt“, das vom Institut français Deutschland im Herbst 2021 veranstaltet wird und die Zusammenhänge zwischen Übersetzung und Gewalt erforscht. Mehr Informationen unter www.institutfrancais.de/uebersetzen-im-herzen-der-gewalt
Gefördert vom Institut français Deutschland mit Unterstützung des Deutschen Übersetzerfonds im Rahmen des Programms "Im Herzen der Gewalt"