Okzitanischer Tag: Troubadour-Lyrik mit Ralph Dutli
1. Teil 16.30 Uhr: "Ich mach ein Lied aus reinem Nichts" (Gedichte der Troubadours I)
Die Troubadours schufen als Wortmagier das Fundament für die europäische Poesie. Ralph Dutli liest - mit okzitanischen Beispielen - von ihm übertragene Gedichte der Troubadours des 11./12. Jahrhunderts: Guilhem IX. (Wilhelm von Aquitanien), Peire Vidal und Arnaut Daniel, den Dante in der "Göttlichen Komödie" den "besten Schmied seiner Muttersprache" nannte.
2. Teil 19.15 Uhr: "Nicht anders als der Elefant" (Gedichte der Troubadours II)
Die Troubadours entführten die in den mittelalterlichen Tierbüchern sakralisierten Tiere in einen amourösen Kontext. Als Schamanen zogen sie sich Tiermasken über, identifizierten sich mit Bär, Leopard oder Hirsch. Ralph Dutli gibt Einblicke in den okzitanischen Liebeszoo und liest Gedichte von Rigaut de Berbezilh und Guiraut de Bornelh. Zudem stellt er das „Tagelied“ vor (okzitanisch: Alba), das die Trennung der Liebenden bei Tagesanbruch beschwört.