Marseille, Inbegriff von mediterraner Weltoffenheit, ist zugleich ein städtischer Kosmos, in dem massive soziale Gegensätze aufeinanderprallen. Philippe Pujol beschreibt die Stadt und ihre Akteure, von den minderjährigen Straßendealern bis zu der unheiligen Allianz zwischen Lokalpolitikern und Immobilienhaien. Wie in einem Brennglas zeigt er, was auch anderswo in Frankreich, ja europaweit zunehmend politischen und sozialen Sprengstoff birgt: Korruption und Klientelismus, ganze gesellschaftliche Bereiche, die in Armut, Kriminalität und Perspektivlosigkeit versinken und so zum Nährboden politischer Radikalisierung werden. Eine aktuelle Reportage von enormer literarischer Kraft und politischer Brisanz.
Philippe Pujol wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Prix Albert Londres, dem renommiertesten Journalistenpreis Frankreichs.
Lesung und Gespräch in deutscher und französischer Sprache
Moderation: Guilhem Zumbaum-Tomasi, Lesung des deutschen Textes: Klaus Knobloch, Dolmetschen: Nicoline Erichsen
Editions des Arènes 2016, Verlag Hanser Berlin 2017
Aus dem Französischen von Till Bardoux und Oliver Ilan Schulz
In Kooperation mit dem Friedrich-Ebert-Haus