11.-20.10.2024

Französische Woche Heidelberg

2021

Alle Veranstaltungen für 2021.

Montag, 18. Oktober 2021

Gurs 1940

Gurs 1940

Am 22. und 23. Oktober 1940 wurden Tausende Jüdinnen und Juden aus Baden und der Saarpfalz in den unbesetzten Teil Frankreichs deportiert. Offizielle Quellen sprechen von 6.504 Menschen. Die Zahl lag sicherlich höher. Dies war eine der ersten organisierten Verschleppungen von jüdischen Deutschen aus ihrer Heimat, initiiert von den regionalen nationalsozialistischen Verantwortlichen, den Gauleitern. Erst ein Jahr später begannen die systematischen Deportationen aus dem gesamten Deutschen Reich in den Osten. Die französischen Behörden leiteten die Transporte in das Lager Gurs, im Herzen des heutigen Departements Pyrénées-Atlantiques. Einigen der Deportierten gelang von dort die Flucht, mehr als Tausend starben in den kommenden Jahren aufgrund der katastrophalen Lebensbedingungen. Zwischen 1942 und 1944 organisierten SS und Polizei die Deportation der Internierten nach Auschwitz-Birkenau und Sobibor, wo fast alle ermordet wurden. An diese Verbrechen und ihre Nachgeschichte erinnert die Ausstellung. Sie bettet regionale Geschichte in deutsche, französische und europäische Abläufe ein und nimmt Betroffene, aber auch Täterinnen und Täter, Umstehende und Nutznießende in Deutschland und Frankreich aus verschiedenen Perspektiven in den Blick. Die Ausstellung der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz ist in Kooperation mit vielen Partnerinnen und Partnern in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Frankreich sowie dem Auswärtigen Amt entstanden.

Montag, 18. Oktober 2021
18:30 Uhr

L' Héritage - Das Erbe

L' Héritage - Das Erbe

Die Ausstellung ist aus einem partizipativen Projekt für Frauen entstanden, das von Kornelia Roth initiiert wurde. Zu sehen sind deren Beiträge mit Zitaten von Frauen, die sich seit dem 18. Jh. besonders für Frauenrechte eingesetzt haben.
 
Ebenfalls zu sehen: die „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ von Olympe de Gouges von 1871. Künstlerisch-kalligraphisch umgesetzt von Kornelia Roth auf Französisch und Deutsch. Ebenso weitere künstlerische Schriftbilder.
 
Zur Vernissage: Interview mit Olympe de Gouges
 
Das Projekt wird durch ein Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert.

Dienstag, 19. Oktober 2021
20:00 Uhr

Québec literarisch - frankophone Stimmen aus Kanada

Québec literarisch - frankophone Stimmen aus Kanada

Kanada ist das zweite Jahr in Folge Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. 339 Bücher, darunter rund 100 Titel aus Québec, wurden
eigens dafür übersetzt. In Gespräch und Lesung stellen Sonja Finck & Anabelle Assaf drei Autorinnen vor: Naomi Fontaine,
Catherine Mavrikakis und Gabrielle Roy.
Die beiden Übersetzerinnen nehmen uns mit in die Gegenwart eines First-Nation-Reservats, in eine nordamerikanische Vorstadt der
1960er-Jahre und in das Montréal des Zweiten Weltkriegs. Dabei lassen sie Schriftstellerinnen aus drei Generationen zu Wort kommen: Naomi Fontaine (*1987 in Uashat),
eine Innu vom Nordufer des Sankt-Lorenz-Stroms, mit ihrem in einem Reservat angesiedelten Roman Manikanetish – Die kleine Schule der großen Hoffnung (übers. von Sonja
Finck, C. Bertelsmann 2021); Catherine Mavrikakis (*1961 in Chicago) mit ihrem bildmächtigen Coming-of-Age- und Holocaustroman Le Ciel de Bay City – Der Himmel über Bay City (übers. von Sonja Finck und
Patricia Klobusiczky, Secession 2021); und die legendäre Nachkriegsautorin Gabrielle Roy (1919–1983) mit ihrem erstmals auf Deutsch erscheinenden Klassiker Bonheur d'occasion – Gebrauchtes Glück (übers. von Anabelle Assaf und Sonja Finck, Aufbau 2021).

Diese Veranstaltung ist Teil von Kanadas Kulturprogramm als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2021 und wird unterstützt von der Regierung von Kanada (Botschaft von Kanada) und der Vertretung der Regierung von Québec in Berlin.

Dienstag, 19. Oktober 2021
20:00 Uhr

Chansons Contagieuses

Chansons Contagieuses

Was haben Chansons und ein Virus gemeinsam? Sie sind wahnsinnig ansteckend. Diese ansteckende Wirkung hat das Septett Moitié-Moitié (Akkordeon, Klavier, Gitarre, eGuitarre, Klarinette, Saxophon, Bass, Schlagzeug, Gesang) als Ausgangspunkt für ein "ansteckendes" Programm aus Chansons der 1940er bis hin zur Nouvelle Chanson, von der Musette bis hin zu Jazz, Pop und Blues genommen. Freuen Sie sich auf Chansons von: Georges Brassens, Jacques Brel, Nino Ferrer, Serge Gainsbourg, Patricia Kaas, Edith Piaf, Bourvil, Juliette Gréco, Jacques Prévert, Charles Trenet, Gilbert Bécaud, La Grande Sophie, Les Yeux D'la Tête und Eigenkompositionen... Eine kurze Einführung sowie Anekdoten um die Chansons versprechen einen Abend voller Emotionen und Poesie für alle Gästen, auch ohne Französischkenntnisse.

Anmeldung unter www.moitie-moitie.de mit Namen, Vornamen, Telefonnummer und eMailadresse an. Dort finden Sie auch die dann zu berücksichtigenden Corona-Vorkehrungen.

Dienstag, 19. Oktober 2021
19:00 Uhr

Wir wollen frei sein - Lesung und Gespräch mit Florence Hervé

Wir wollen frei sein - Lesung und Gespräch mit Florence Hervé

Sie hatten einen entscheidenden Anteil am Aufstand von 1871 und an der Errichtung einer revolutionären Regierung, die Frauen der Pariser Kommune. Unter ihnen die Lehrerin und Schriftstellerin Louise Michel, die die Entwicklung des sozialistischen Feminismus in Frankreich prägte. Dr. Florence Hervé, unermüdliche Frauenrechtlerin, Trägerin des Clara-Zetkin-Preises und Autorin des Buches Louise Michel oder: Die Liebe zur Revolution stellt einige Himmelstürmerinnen vor. Im Rahmen der Projektinitiative „L´héritage – das Erbe“ von Kornelia Roth.

Dienstag, 19. Oktober 2021
19:00 Uhr

Cinéma québécois - Kino aus Kanada: Gabrielle – (keine) ganz normale Liebe

Cinéma québécois - Kino aus Kanada: Gabrielle – (keine) ganz normale Liebe

Kanada 2013 R: Louise Archambault 104 Min D: Gabrielle Marion-Rivard, Mélissa Désormaux-Poulain, Alexandre Landry u. a.  

Mit großem Einfühlungsvermögen und viel Sympathie für die Protagonisten wirft der Film einen ebenso authentischen wie berührenden Blick auf ein geistig behindertes Liebespaar, das durch die Musik zueinander findet und sich allen familiären Zwängen und gesellschaftlichen Widerständen zum Trotz nicht mehr loslässt. Den Chor gibt es wirklich und die hinreißende Hauptdarstellerin hat selbst das Williams-Beuren-Syndrom, das oft mit großer Musikalität einhergeht, ist also nahe an der Figur, was den besonderen Reiz dieses erfrischend unbefangenen Filmes ausmacht. Unmöglich, dem Zauber dieser lebensfrohen jungen Frau, dieser immer wieder bedrohten Liebe, dieser mitreißenden Musik zu widerstehen. Eine außergewöhnliche Love-Sory, die nie kitschig wirkt und darüber hinaus Denkanstöße über das Recht Behinderter auf Glück und Autonomie gibt. Ein Film, der „mit Sicherheit mitten ins Herz eines großen Publikums trifft“, so die kanadische Kritik. 

Einführung: Gilda Hysaj 

Diese Veranstaltung ist Teil von Kanadas Kulturprogramm als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2021 und wird unterstützt von der Regierung von Kanada (Botschaft von Kanada) und der Vertretung der Regierung von Québec in Berlin.

Dienstag, 19. Oktober 2021
10:00 Uhr

Französischer Bücherflohmarkt

Französischer Bücherflohmarkt

Für alle Leseratten bieten wir wie jedes Jahr den französischen Bücherflohmarkt, damit Sie Ihre Lektüren erweitern, neue Romane kennenlernen, ihre Französischkenntnisse pflegen und sich auf die langen
Winterabenden zuhause freuen können!
Wir haben auch Koch-, Reise- und Kinderliteratur im Angebot. Und Sie können das Alles mit einer Tasse Kaffee verbinden!  
Ab sofort können Sie auch Ihre alten französischen Bücher als Spende loswerden.
Der Erlös geht an den Asylarbeitskreis Heidelberg e. V.

Mittwoch, 20. Oktober 2021
20:00 Uhr

Prousts Locke. Vom Kult um einen Jahrhundertautor ENTFÄLLT LEIDER!

Prousts Locke. Vom Kult um einen Jahrhundertautor ENTFÄLLT LEIDER!

»Prousts Mantel«, dem Lorenza Foschini ein ganzes Buch widmete, war durchaus kein Einzelfall. Außer Manuskripten, Entwürfen, Widmungsexemplaren und einer Unmenge von Briefen hat der Autor etliche obskure Objekte der Begierde wie der Bewunderung hinterlassen. Einige werden seit Mai 2021 in der Dauerausstellung des Pariser Musée Carnavalet gezeigt, etwa sein Spazierstock sowie ein Stück der berühmten Korkisolierung seines Zimmers, das 2006 auch im Frankfurter Museum für Angewandte Kunst zu sehen war. Am Beispiel einer Stirnlocke Marcel Prousts, für die ein Privatsammler 2008 über 11000 Euro bezahlte, rekonstruiert der Literaturdetektiv Reinhard Pabst, von 2010 bis 2019 Vorstandsmitglied der deutschen Proust-Gesellschaft, in seinem Bilder-Vortrag die 100jährige Faszinationsgeschichte des »Marcellismus« (Roland Barthes) und das Interesse am »privaten« Proust mit manchen spleenigen Seiten. Bei Recherchen in Frankreich und England hatte er übrigens drei weitere Haar-Reliquien entdeckt. Reinhard Pabst, in Montabaur lebender Publizist und Ausstellungsmacher, ist "eine Mischung aus Archivmaus, Aktenwurm, Trüffelschwein und Sherlock Holmes, ein literaturwissenschaftlich gebildeter Quellenjäger, ein papierversessener Schatzsucher, der auf Dachböden und in Dorfarchiven nach Dingen sucht, deren Existenz der akademischen Welt in der Regel als ausgeschlossen gilt." (Hubert Spiegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung).

Mittwoch, 20. Oktober 2021
18:00 Uhr

Konflikt versus Konsens: Hindernisse für die deutsch-französische Zusammenarbeit

Konflikt versus Konsens: Hindernisse für die deutsch-französische Zusammenarbeit

Konflikt versus Konsens: Mit diesem Gegensatz wird häufig die unterschiedliche politische Kultur in Deutschland und Frankreich beschrieben, die zu Konflikten und gegenseitigem Unverständnis, aber auch zu Neugier und manchmal zu Bewunderung führt. Was zeichnet sie aus? Wie lässt sie sich erklären? Inwiefern stellen die Unterschiede ein Hindernis für die bilaterale Zusammenarbeit dar? Jean-Samuel Marx ist promovierter Historiker und Lehrbeauftragter an der Universität Heidelberg. Seit 2020 ist er Fachbereichsleiter bei der Volkshochschule Karlsruhe-Land. Sein Vortrag auf Französisch wird simultan ins Deutsche verdolmetscht.

Mittwoch, 20. Oktober 2021
15:00 Uhr

Pascale Goldenberg und das Afghanistan-Projekt Guldusi

Pascale Goldenberg und das Afghanistan-Projekt Guldusi

Die Europäische Quilt-Triennale hat sich zu einem Wettbewerb mit hohem Bekanntheitsgrad entwickelt. Bei der diesjährigen 8. Ausgabe sind so viele europäische Nationen vertreten wie noch nie, Frankreich mit drei Teilnehmerinnen. Die in Freiburg lebende französische Künstlerin Pascale Goldenberg wird im Gespräch über ihre Arbeit und ihr langjähriges Projekt GULDUSI mit afghanischen Frauen berichten.

Mittwoch, 20. Oktober 2021
20:00 Uhr

Les parfums d'autrefois - Chansons aus Kanada & Frankreich

Les parfums d'autrefois - Chansons aus Kanada & Frankreich

Kanada ist Gastland der Frankfurter Buchmesse, weshalb die Französische Woche einen Themenschwerpunkt zum frankophonen Québec bietet. Das Heidelberger Musikensemble wird daher sowohl originär französische als auch frankophone Chansons von Paris bis Montréal musikalisch zitieren. Stimmungsvolle, melancholische und heitere Chansons, die wie "Les parfums d’autrefois" Erinnerungen wecken und Gefühle transportieren. Die Chansons des Abends werden gewohnt klassisch oder auch vom Ensemble neu arrangiert und, mit musikalischen Stilelementen aus Chanson, Pop & Jazz versehen, in Form eines Vocalquartetts mit akkustischen Instrumenten kreativ neu interpretiert - zuweilen auch gerne mit Anekdoten und Hintergrundinformationen garniert. Besetzung: Ina Pöschke (voc), Johannes Schaedlich (kb), Nic Schmidt (dr), Dr. Michael Martin (git,p,acc)

Mittwoch, 20. Oktober 2021
19:30 Uhr

Hors Normes - Version originale sous-titrée en français

Hors Normes - Version originale sous-titrée en français

Bruno et Malik vivent depuis 20 ans dans un monde à part, celui des enfants et adolescents autistes. Au sein de leurs deux associations respectives, ils forment également des jeunes issus des quartiers difficiles pour encadrer ces cas qualifiés « d’hyper complexes ». L'association de Bruno est cependant dans le viseur de l'Inspection générale des affaires sociales. Une alliance hors du commun pour des personnalités hors normes ... Un film réalisé par Erik Toledano et Olivier Nakache

Mittwoch, 20. Oktober 2021
12:15 Uhr

Liselotte von der Pfalz im Spiegel der Kunst

Online-Vortrag

Elisabeth Charlotte von der Pfalz dokumentierte ihr Leben am französischen Hof in unverblümter Weise. Weltberühmt sind ihre Briefe, die sie als Herzogin von Orléans zeitlebens verfasste und in ihre Heimat schickte. Doch welche Umstände brachten die Heidelberger „Liselotte“ nach Frankreich, wie wuchs sie auf und was hat sie bewegt? Die geführte Videokonferenz zeichnet ihr schicksalhaftes Leben reich bebildert nach.

Mit Dr. Ilka Brändle, Museumspädagogin und Kunstvermittlerin

 

Donnerstag, 21. Oktober 2021
20:00 Uhr

1871 - La Commune de Paris: Texte und Chansons mit Corentin Coko

1871 - La Commune de Paris: Texte und Chansons mit Corentin Coko

Nach der bitteren Niederlage Frankreichs gegen Preußen wurden mit der Pariser Kommune neue Hoffnungen geweckt, die jedoch mit dem Horror der Massaker durch Thiers und die Versailler erstickt wurden. Zahlreiche französische Dichter und Autoren ließen sich von diesen Ereignissen inspirieren. Mit Liedern und Texten von Victor Hugo, Louise Michel, Jules Vallès, Emile Zola und anderen lässt Corentin Coko mit seinem Akkordeon alos einzige Waffe jene wenigen Monate wiederaufleben, in denen Paris dem Volk und der sozialen Revolution gehörte.

Donnerstag, 21. Oktober 2021
20:00 Uhr

Colette, Notes de tournée - eine musikalische Reise

Colette, Notes de tournée - eine musikalische Reise

„Ich habe es satt. Ich will machen, was ich will. Meinetwegen nackt tanzen.“

Colette, Variété-Künstlerin, Journalistin und später eine der bedeutendsten Autorinnen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, ließ kein Tabu aus, um ihren Drang nach weiblicher Selbstbestimmung und Gleichberechtigung zu unterstreichen. In Texten und Briefen lässt die Schauspielerin Amandine Thiriet die rauschhafte Vita der in einem burgundischen Dorf geborenen Gabrielle-Sidonie Colette lebendig werden, begleitet am Piano von Aurélie Namont. Zeitgenössische Kompositionen von Boulanger, Debussy, Ravel und De Falla, allesamt revolutionäre Künstler und Freidenker, entführen das Publikum unmittelbar ins Paris der Belle Époque.

Künstlerische Leitung: Aurélie Namont

Musikalische, inszenierte Lesung in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln.

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