FR 1954, R: Agnès Varda, D: Philippe Noiret, Silvia Monfort, Marcel Jouet, 77 min, OmU
Das Hafenviertel von Sète mit seinen Menschen, die von der Muschelfischerei zu leben versuchen und seinen Häusern und Gassen diente Agnès Varda bei ihrem Debüt als Filmregisseurin nicht als Kulisse, sondern quasi als dritte Hauptfigur neben einem jungen Paar, das dort Urlaub machen möchte. Dabei entdecken sie ihre Gegensätze, um sich wieder zu versöhnen. Er ist ein im Grunde einfacher Mann, sie eine eher kapriziöse Pariserin. Filmhistorisch gilt „La Pointe Courte“ als unauffällige Geburtsstunde der später so berühmten Nouvelle Vague, zudem begann damit Philippe Noirets künstlerische Entwicklung zu einem der bekanntesten Schauspieler Frankreichs. Für die Regisseurin selbst bedeutete dieser Erstling eine Rückkehr zu dem Ort, nach dem sie während des 2.Weltkriegs mit ihrer Familie geflohen war.
Einführung: Renate Karst-Matausch