Raymond Queneau (1903-1976) und René Leibowitz (1913-1972). Ein Schrifttsteller, ein Komponist, zwei Künstler. Beide sind geprägt vom Surrealismus und dem urbanen Zentrum Paris, hier sind Ursache und Motiv ihrer künstlerischen Nähe begründet.
Als wichtigster Vermittler von Schönbergs Zwölftonmusik übt sich Leibowitz ausschließlich und meisterhaft in diesem Stil, den er mit Genauigkeit in Phrasierung und Struktur und französischer Eleganz verfeinert. Subtil und farbenreich vertont er Texte zeitgenössischer und befreundeter Literaten.
Auch Queneau gehört zu ihnen. Sein tiefgründiger Humor, sein intellektueller Umgang mit Sprache, seine Selbstreflexion mit den Mitteln der Poesie inspirieren Leibowitz. Das literarische Feuerwerk, das Queneau 1947 mit seinen „Stilübungen“ vorlegt, ist so außergewöhnlich originell und experimentell, dass es bis heute seine Wirkung nicht verfehlt. Die kürzlich erschienene Neuübersetzung bei Suhrkamp belegt dies, an diesem Abend eindrucksvoll durch die beiden Übersetzer Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel vorgestellt. Unterbrochen und ergänzt werden sie durch musikalische Stileinschübe des KlangForum Heidelberg mit der Sopranistin Rinnat Moriah und J. Marc Reichow am Klavier.
Eine Kooperation der Französischen Woche mit dem KlangForum Heidelberg.
Mit freundlicher Unterstützung von Bordelais Weinhandel.