10.-20.10.2024

Französische Woche Heidelberg

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Samstag, 19. Oktober 2019
16:30 Uhr

Okzitanischer Tag: Cie Doré. Sur le fil, Performance clownesque

Okzitanischer Tag: Cie Doré. Sur le fil, Performance clownesque

Es ist ein Spiel mit dem Gleichgewicht, das die beiden Clowninnen Laurence Dubard und Sandrine le Métayer aus Montpellier zum Thema ihrer Performance machen. Hier Form, Regel und schriftliches Fixieren, dort Improvisation, Unsicherheit und Risiko. Fragen, die sich zwischen scheinbar unvermittelbaren Gegensätzen aufdrängen, werden mit viel Spaß am Spiel, mit großem Sinn für Überraschungen und gemeinsam mit dem Publikum gestellt und geklärt.

Freitag, 09. Oktober 2020
19:30 Uhr

Instable. Compagnie Les Hommes penchés

Instable. Compagnie Les Hommes penchés

Instable, also instabil und fragil, das scheint in diesem Solostück von Christophe Huysman und der Compagnie Les Hommes penchés so ziemlich alles zu sein. Auf einem riesigen, aus wackligen Brettern bestehenden Plateau versucht der Akrobat Nicolas Fraiseau einen chinesischen Mast zu errichten, ihn an drei Seilen zu befestigen und diesen zu erklimmen. Dass dieses Vorhaben alles andere als bequem und mühelos umzusetzen ist, präsentiert Fraiseau in ebenso komödiantischer wie mitreißender Manier. Auf seinem Mast fällt er, steht wieder auf, versucht es immer wieder und versucht dem Ungleichgewicht Herr zu werden. Mit nie endender Geduld, Energie und einer gehörigen Portion Sturheit begegnet der Akteur den Schwierigkeiten seines akrobatischen Unterfangens, und so wird die Instabilität zu einem nicht enden wollenden Spielplatz und einem unterhaltenden Spektakel. Die Darbietung, die sich an alle Altersklassen richtet, illustriert die Turbulenzen des Lebens, die Zerbrechlichkeit dessen, was wir glauben erworben zu haben, und die Grenzen der menschlichen Existenz.

Begrüßung: Dr. Erika Mursa, Festivalleitung

Grußworte:

Dr. Joachim Gerner, Bürgermeister der Stadt Heidelberg

Catherine Veber, Generalkonsulin der Französischen Republik in Stuttgart

Feiern Sie mit uns beim anschließenden Empfang die 15. Ausgabe der Französischen Woche!

Mit freundlicher Unterstützung des Institut français und des französischen Ministeriums für Kultur/DGCA. Im Rahmen von OBJETS & MARIONNETTES, FOKUS 2020.

Dienstag, 13. Oktober 2020
20:00 Uhr

Sanary. Exil im Paradies – Orage en plein soleil

Sanary. Exil im Paradies – Orage en plein soleil

Flüchtlinge. Gemeint sind immer die Anderen. Aber auch Deutsche waren immer wieder Flüchtlinge. Bedeutende Schriftsteller wie Thomas Mann, Lion Feuchtwanger, René Schickele, Franz Werfel und ihre Frauen strandeten in den 1930er Jahren auf der Flucht vor der NS-Diktatur in Südfrankreich. Exil bedeutet Verlust von Sprache und kreativer Identität. Auch unter Palmen. Gestern. Heute. Morgen.

Petra Weimer, Stuttgart, und Catherine Javaloyès, Strasbourg, die vor zwei Jahren als „Marthe et Mathilde“ begeisterten, kommen jetzt mit Boris Ben Siegel, Mannheim, zu einer deutsch-französischen Performance wieder. Sie leihen jenen berühmten Exilanten ihre Stimme, die von 1933 bis 1940 in dem Fischerdorf an der Côte d'Azur Zuflucht suchten und dort zunächst ihr gewohntes Leben fortsetzten. Textcollagen und Songs von Bert Brecht führen zurück in jene dunklen Jahre, doch wird auch der Bogen zur Gegenwart geschlagen, wenn die eindringliche Frage gestellt wird: Wohin würdest Du gehen, wenn Du fliehen müsstest?

 

Samstag, 17. Oktober 2020
16:00 Uhr

Theaterszene Québec - Neue Stücke aus Kanada

Theaterszene Québec - Neue Stücke aus Kanada

Kanada ist Gastland der Frankfurter Buchmesse. Aus diesem Anlass stellen Mitglieder des Schauspielensembles drei aktuelle Theatertexte aus Québec in einer Lesung vor: »Zeit des Lebens« von Evelyne de la Chenelière, »Le brasier« von David Paquet und »Mes enfants n'ont pas peur du noir« von Jean-Denis Beaudoin; die beiden letztgenannten werden extra für diese Präsentation ins Deutsche übersetzt. Wenn auch die Autor*innen wegen der Corona-Pandemie nicht anreisen können, ihre Übersetzer*innen können es. Deshalb gibt es im Anschluss an die Lesung ein Gespräch mit Gerda Poschmann-Reichenau, Mira Lina Simon und Frank Weigand. Die frankokanadische Metropole Québec City gehört wie Heidelberg zu den UNESCO-Cities of Literature.

Mit freundlicher Unterstützung der Vertretung der Regierung von Québec in Berlin und des Conseil des arts et des lettres du Québec in Zusammenarbeit mit dem Centre des auteurs dramatiques in Montréal

Samstag, 17. Oktober 2020
18:30 Uhr

21 x 29,7. Objekttheater aus Grand Est

21 x 29,7. Objekttheater aus Grand Est

Phantasie, Freiheit, Kreativität – dies sind die Werte, die Gingolph Gateau in seinem Stück mit dem nach Norm und Präzision klingenden Titel 21 x 29,7 transportiert. Ort des Geschehens ist dabei ausgerechnet eine Papierfabrik, in welcher Gateau die Qualitätskontrolle von Papierblättern übernimmt und die er auf das exakte Maß von 21 x 29,7 cm (A 4) überprüfen muss. Während die nicht konformen Blätter im Papierkorb verschwinden und sich allmählich zu türmen beginnen, entflieht der Qualitätskontrolleur seinem genormten Alltag, indem er aus den Papierbergen neue Welten entstehen lässt. Durch Falten, Schneiden und Zerknittern entwirft Gateau poetische Welten, eingebildete Landschaften und imaginäre Charaktere, die gleichsam die Phantasie der Besucher anregen.

Mit freundlicher Unterstützung des Institut français und des französischen Ministeriums für Kultur/DGCA. Im Rahmen von OBJETS & MARIONETTES, FOKUS 2020.

Donnerstag, 21. Oktober 2021
20:00 Uhr

Colette, Notes de tournée - eine musikalische Reise

Colette, Notes de tournée - eine musikalische Reise

„Ich habe es satt. Ich will machen, was ich will. Meinetwegen nackt tanzen.“

Colette, Variété-Künstlerin, Journalistin und später eine der bedeutendsten Autorinnen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, ließ kein Tabu aus, um ihren Drang nach weiblicher Selbstbestimmung und Gleichberechtigung zu unterstreichen. In Texten und Briefen lässt die Schauspielerin Amandine Thiriet die rauschhafte Vita der in einem burgundischen Dorf geborenen Gabrielle-Sidonie Colette lebendig werden, begleitet am Piano von Aurélie Namont. Zeitgenössische Kompositionen von Boulanger, Debussy, Ravel und De Falla, allesamt revolutionäre Künstler und Freidenker, entführen das Publikum unmittelbar ins Paris der Belle Époque.

Künstlerische Leitung: Aurélie Namont

Musikalische, inszenierte Lesung in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln.

Sonntag, 24. Oktober 2021
16:00 Uhr

La Fuite

La Fuite

Ein Mann und ein Zelt – mehr braucht es in diesem Ein-Mann-Stück nicht, um den Zuschauer in den Bann zu ziehen. Und mehr hat der Protagonist auch nicht. Er ist ein Vagabund, ein Flüchtling und sein Zelt sein einziger Kompagnon. Und so läuft, rennt und rastet er und stellt sich dabei den Herausforderungen, die ihm auf seinem Weg und in seinem Leben begegnen. Mit Anmut und Unschuld verkörpert Matias Pilet in dem clownesken Stück diesen tragikomischen Helden und dessen Fähigkeit, sich mit Witz und Geschick aus den scheinbar unlösbarsten Situationen zu befreien.   

Das von Olivier Meyrou geschaffene Stück ist eine gleichsam inspirierende, philosophische und dabei komödiantische Ode auf das Leben in schweren Zeiten. Eine Ode, bei der Jung und Alt gemeinsam lachen und den Durchhaltewillen des Protagonisten bewundern können. Chapeau!

Grußwort von Catherin Veber, Generalkonsulin der Französischen Republik.

Abschluss der Französischen Woche mit Flammkuchen und Waffeln aus Michas Flammerie sowie Ausschank von Weinen, Klosterhof-Bier und alkoholfreien Getränken durch Bordelais, Heidelberg.

Mit freundlicher Unterstützung des Institut français und des französischen Ministeriums für Kultur/DGCA.

Dienstag, 18. Oktober 2022
15:00 Uhr

Contes de la valise Geschichten aus dem Koffer

Contes de la valise Geschichten aus dem Koffer

Zweisprachiger Workshop für Kinder zwischen 5 und 10 Jahren 

Kennt ihr Kadog? Überall verbreitet er Angst und Schrecken, denn er ist ein gefürchteter Pirat! Doch eine alte Eule wird ihm gefährlich. Wie es ihm ergeht, als er eine Schatzinsel im französischen Atlantik erobern will, erzählen wir euch. Danach erfinden wir eine eigene Geschichte! Natürlich spielt sie in Frankreich oder ist davon inspiriert. Was wissen wir schon über das Land oder wie stellen wir es uns vor? Wir spielen, malen und zeigen unsere Geschichte im Kamishibaï Theater. Wenn ihr mögt, könnt ihr eure Geschichte später Kindern in Frankreich erzählen – dann aber nicht auf einem Piratenschiff, sondern über das Internet. Also los, kommt an Bord!

Theaterpädagogik vor Ort e. V. bietet interdisziplinäre szenische Arbeitsformen an, die die Kommunikation und Interaktion im kulturellen und sozialen Umfeld fördern. Konzept, Musik und Theaterpädagogik: Nelly Noack, Wiebke Weinbrenner und Rodrigo Pozo (TpvO e. V.), Milena Lachmanowits und Serge Bolze (L’Engrainé).

Gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung im Programm Nouveaux horizons.

Eine Veranstaltung von Theaterpädagogik vor Ort e.V., Heidelberg, in Kooperation mit der Association L’Engrainé, Montpellier

Mittwoch, 19. Oktober 2022
20:00 Uhr

Valses anachroniques oder Tanz der Rivalinnen

Valses anachroniques oder Tanz der Rivalinnen

Musikalische Lesung. Der Hochschullehrer, Pianist und Komponist Werner Heinrich Schmitt (Speyer) spielt Auszüge aus der Ouvertüre des 1. Klavierkonzertes und Walzer von Frédéric Chopin. Valses anachroniques oder Tanz der Rivalinnen: Theaterstück in drei Akten von Ute Steinheber in einer neuen dt.-frz. Überarbeitung. Fiktive dramatische Begegnung von George Sand (1804-1876) und Simone de Beauvoir (1908-1986) in einem Hotelzimmer in Paris im Kriegswinter 1943. Die Romantikerin George Sand trifft auf die Philosophin Simone de Beauvoir, vereint in ihrem Kampf für die Freiheit und Selbstbestimmung der Frauen, getrennt durch ihre unterschiedlichen Auffassungen und Erfahrungen von Glück, Ehe und Familie. Die Brisanz wie auch die Aktualität der Handlung sind auch heute noch spürbar. Virginie Dryancour: George Sand, Ute Steinheber: Simone de Beauvoir, Regieassistenz: Alexandra Simpfendörfer. Moderation: Ute Steinheber. Besonders interessant für schulische oder studentische Theater AG's zur Vorbereitung einer Abschlussfeier, eines Abiturballes, eines Festes. Mit Ballet-, Fecht- oder Stockkampfeinlagen. Der Besuch der vorausgehenden Veranstaltung "Simone de Beauvoir- das andere Gesicht" , Vortrag und Diskussion zum Thema Verführung, sexueller Missbrauch Minderjähriger oder Anvertrauter in Institutionen wird empfohlen (Eintritt frei). Literarische Kenntnisse der Werke und/oder Biographien der Protagonistinnen sind von Vorteil, aber nicht erforderlich.

Mittwoch, 19. Oktober 2022
15:00 Uhr

Contes de la valise Geschichten aus dem Koffer.

Contes de la valise Geschichten aus dem Koffer.

Zweisprachiger Workshop für Kinder zwischen 5 und 10 Jahren

Kennt ihr Kadog? Überall verbreitet er Angst und Schrecken, denn er ist ein gefürchteter Pirat! Doch eine alte Eule wird ihm gefährlich.. Wie es ihm ergeht, als er eine Schatzinsel im französischen Atlantik erobern will, erzählen wir euch. Danach erfinden wir eine eigene Geschichte! Natürlich spielt sie in Frankreich oder ist davon inspiriert. Was wissen wir schon über das Land oder wie stellen wir es uns vor? Wir spielen, malen und zeigen unsere Geschichte im Kamishibaï Theater. Wenn ihr mögt, könnt ihr eure Geschichte später Kindern in Frankreich erzählen – dann aber nicht auf einem Piratenschiff, sondern über das Internet. Also los, kommt an Bord! Theaterpädagogik vor Ort e. V. bietet interdisziplinäre szenische Arbeitsformen an, die die Kommunikation und Interaktion im kulturellen und sozialen Umfeld fördern. Konzept, Musik und Theaterpädagogik: Nelly Noack, Wiebke Weinbrenner und Rodrigo Pozo (TpvO e. V.), Milena Lachmanowits und Serge Bolze (L’Engrainé). Gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung im Programm Nouveaux horizons. Eine Veranstaltung von Theaterpädagogik vor Ort e.V., Heidelberg, in Kooperation mit dem Montpellier-Haus und der Association L’Engrainé, Montpellier

Donnerstag, 20. Oktober 2022
20:00 Uhr

Jean-Luc Lagarce: Carthage, encore

Jean-Luc Lagarce: Carthage, encore

Jean-Luc Lagarce ist einer der meistgespielten Theaterautoren in Frankreich. Sein 1979 erschienenes Stück Cartage, encore spielt im sagenhaften Karthago. Es steht in der Tradition des absurden Theaters der fünfziger Jahre in Frankreich. In Cartage, encore sind drei namenlose Personen eingeschlossen in einer alten Kathedrale. Das Drama erzählt ihren Kampf um die Freiheit. Die einzig verbliebene Verbindung nach draußen ist eine Öffnung hoch oben im Kirchturm und ein Radio. Lagarce entwirft ein makabres Endzeitszenario mit verseuchtem Meer, künstlichen Blumen und Plastikvögeln. Die Menschen versuchen dem zu entrinnen, während die Stimme aus dem Radio kommendes Glück und ewigen Sonnenschein verspricht. Wir schauen gebannt den Protagonisten zu, wie sie in glückliche Erinnerungen und rosige Zukunftsvisionen flüchten und das Misstrauen gegeneinander jeden ernsthaften Rettungsversuch vereitelt. Dabei wissen wir, sie müssen es schaffen: Die Welt steht auf dem Spiel. Das théâtre de la petite boîte wurde 2008 von Werner Jauch und Pia Keßler gegründet und ist ein deutsch-französisches Projekt. Alle Stücke werden im französischen Original gespielt. Carthage, encore ist die fünfte Produktion nach Petits crimes conjugaux von E.E. Schmitt, Huis clos von J.-P. Sartre, Le dieu du carnage von Y. Réza und La cantatrice chauve von E. Ionesco.

Besetzung: David Biere; Arnaud Geiger; Nawel Herbrechter, Pia Keßler

Inszenierung: Antje Reinhard

Freitag, 21. Oktober 2022
16:30 Uhr

Contes de la valise. Geschichten aus dem Koffer

Contes de la valise. Geschichten aus dem Koffer

Zweisprachiger Workshop für Kinder zwischen 5 und 10 Jahren

Kennt ihr Kadog? Überall verbreitet er Angst und Schrecken, denn er ist ein gefürchteter Pirat! Doch eine alte Eule wird ihm gefährlich. Wie es ihm ergeht, als er eine Schatzinsel im französischen Atlantik erobern will, erzählen wir euch. Danach erfinden wir eine eigene Geschichte! Natürlich spielt sie in Frankreich oder ist davon inspiriert. Was wissen wir schon über das Land oder wie stellen wir es uns vor? Wir spielen, malen und zeigen unsere Geschichte im Kamishibaï Theater. Wenn ihr mögt, könnt ihr eure Geschichte später Kindern in Frankreich erzählen – dann aber nicht auf einem Piratenschiff, sondern über das Internet. Also los, kommt an Bord! Theaterpädagogik vor Ort e. V. bietet interdisziplinäre szenische Arbeitsformen an, die die Kommunikation und Interaktion im kulturellen und sozialen Umfeld fördern.

Konzept, Musik und Theaterpädagogik: Nelly Noack, Wiebke Weinbrenner und Rodrigo Pozo (TpvO e. V.), Milena Lachmanowits und Serge Bolze (L’Engrainé).

Gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung im Programm Nouveaux horizons. Eine Veranstaltung von Theaterpädagogik vor Ort e.V., Heidelberg, in Kooperation mit der Association L’Engrainé, Montpellier

Freitag, 13. Oktober 2023
18:00 Uhr

Eröffnung: Compagnie Cie Mangano Massip: Les aimants / Magnete

Eröffnung: Compagnie Cie Mangano Massip: Les aimants / Magnete

18 Uhr: Erste Vorstellung

19 Uhr: Offizielle Eröffnung der Französischen Woche mit Empfang

20 Uhr: Zweite Vorstellung

Sie ziehen sich an – sie stoßen sich ab. In enger Verbindung – unüberwindbarer Distanz. Dies beschreibt das Bild der Magnete (frz. les aimants), aber auch das Leben der Liebenden (frz. les amants), welches Sara Manango und Pierre-Yves Massip durch ihre Kunst auf die Bühne bringen. Die Liebenden: sie suchen einander, wollen einander umschlingen und vermögen es dennoch nicht, diese Nähe zu wahren.

Mangano und Massip sind ein französisches Duo, das unter dem Meister der Pantomime, Marcel Marceau, in Paris studiert hat. Doch erwartet das Publikum keine weißen Gesichter, keine unsichtbaren Türen und Wände, sondern eine Theaterperformanz, welche mit Hilfe „konkretester und greifbarster Aspekte der Körper, Objekte und Materialien“ das Unsichtbare und Unaussprechliche erzählt.

Was ist die Liebe, wenn nicht der Wunsch zusammen zu sein? Und dennoch mag etwas zwischen uns, den ‚amants‘, stehen, das wir nicht zu überwinden wissen. Les aimants ist eine Reflexion über die Liebe, über den Drang gemeinsam zu sein, zu verschmelzen und sich selbst doch nicht zu verlieren.

Eine Hommage an Marcel Marceau zu seinem 100. Geburtstag.

Begrüßung: Erika Mursa, Festivalleitung

Grußworte: Martina Pfister, Bürgermeisterin für Kultur, Bürgerservice und Kreativwirtschaft

Gael de Maisonneuve, Generalkonsul der Französischen Republik, Stuttgart

Mit freundlicher Unterstützung des Institut français Deutschland und des französischen Ministeriums für Kultur

Samstag, 14. Oktober 2023
20:00 Uhr

Cartage, encore - Karthago, immer wieder von Jean-Luc Lagarce

Cartage, encore - Karthago, immer wieder von Jean-Luc Lagarce

Jean-Luc Lagarce ist einer der meistgespielten Theaterautoren in Frankreich. Sein 1979 erschienenes Stück Cartage, encore spielt im sagenhaften Karthago, nahe dem heutigen Tunis, einer mythischen Stadt am Meer. Es steht in der Tradition des absurden Theaters der fünfziger Jahre in Frankreich. Explizit beruft sich Lagarce auf Ionesco, dessen Stücke er mit seiner Theatertruppe aufführt. Auch die Figuren in seinen eigenen Texten scheitern an ihrer Unfähigkeit, das Wesentliche auszudücken. Sie reden ohne Unterlass und haben sich doch nichts zu sagen.

In Cartage, encore sind es drei namenlose Personen, eine Frau und zwei Männer, die eingeschlossen in einer alten Kathedrale mit ihrer Sprach- und Beziehungslosigkeit ringen. Das ist komisch, skurril und rührend zugleich.

Das Drama erzählt ihren Kampf um die Freiheit. Die einzig verbliebene Verbindung nach draußen ist eine unerreichbare Öffnung hoch oben im Kirchturm, durch die der Sand rieselt, und ein Radio. Lagarce entwirft ein makabres Endzeitszenario. Das Meer ist überzogen von klebrigem, übel riechendem Schleim, Gras und Blumen auf der Erde sind lange schon künstlich, während die Stimme aus dem Radio kommendes Glück und ewigen Sonnenschein verspricht.

Wir schauen gebannt den Protagonisten zu, wie sie in glückliche Erinnerungen und rosige Zukunftsvisionen flüchten und das Misstrauen gegeneinander jeden ernsthaften Rettungsversuch vereitelt. Dabei wissen wir, sie müssen es schaffen: Die Welt steht auf dem Spiel.

Besetzung: David Biere; Arnaud Geiger; Nawel Herbrechter, Pia Keßler

Inszenierung: Antje Reinhard

Dienstag, 17. Oktober 2023
19:30 Uhr

Georg Büchner: Dantons Tod

Georg Büchner: Dantons Tod

Mit erst zweiundzwanzig Jahren, in nur fünf Wochen, schreibt Georg Büchner 1835 sein erstes Theaterstück nieder: Dantons Tod. Die darin geschilderten historischen Vorgänge liegen etwa vierzig Jahre zurück. Das Stück behandelt die Französische Revolution, deren Motto "Liberté, Égalité, Fraternité" unser Verständnis von moderner europäischer Demokratie bis heute prägt. Büchner zeigt aber nicht den triumphalen Auftakt, den Sturm auf die Bastille 1789. Er konzentriert sich auf wenige Tage im Frühjahr 1794. Die Revolution liegt in Trümmern. Es herrscht der Terror der Guillotine. Die ehemaligen Weggefährten Danton und Robespierre stehen einander als ideologische Gegner gegenüber, unversöhnlich, kaum zu einer gemeinsamen Sprache fähig. Das macht Dantons Tod aufs Neue aktuell. Wie soll man umgehen mit politischem und menschlichem Scheitern, das in eine Welt des Populismus, der Demagogie und des Nationalismus führt? Woher nimmt man den Mut, demokratische Ideale dagegen zu verteidigen?

Dantons Tod wird inszeniert von Regie-Star Stephan Kimmig, dessen Karriere 1995-1998 als Hausregisseur in Heidelberg begann.

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